Trailrunning - eine Lebenseinstellung - ein Lebensgefühl!

Für mich ist Trailrunning eine Lebenseinstellung - ein Lebensgefühl und die perfekte Verbindung von wunderschönen Naturerlebnissen und "laufenden" Herausforderungen. Laufen kann man fast überall, aber sich laufend in der Natur, in den Bergen, im Wald oder Querfeldein zu bewegen, ist noch mal ein ganz anderes, ein besonderes Gefühl. Ein Gefühl von Freiheit. Nirgendwo ist laufen so abwechslungsreich wie auf dem Trail: wechselnde Untergründe wie Matsch, Wurzeln, Steine und Geröll, Panoramaausblicke in den Bergen mit Gipfelglück, natürliche Hindernisse die es zu überwinden gilt, intensive Natureindrücke, oft stundenlange Einsamkeit und Ruhe und kein monotones herunterspulen von Kilometern. Da ist man dann schnell mal ein paar Stunden mehr unterwegs. Laufen ist für mich eine Art die Welt zu erkunden und zu bereisen. Schon Goethe hat behauptet: Nur wo du zu Fuss warst, bist du auch wirklich gewesen! Und das erlebt man beim Trailrunning ganz intensiv. Es ist ein unglaublich tolles Gefühl von A nach B laufen zu können, Distanzen zu überwinden, aus eigener Kraft und auf seinen zwei Beinen. Ob es nun eine Ultradistanz ist, Etappenläufe oder nur eine längere Trainingseinheit. Einfach die Schuhe zu Hause schnüren, das nötigste einpacken, damit man für alle Eventualitäten ausgerüstet ist und los geht’s soweit die Füsse einen tragen oder die Zeit es zu lässt.

WAS ist  TRAILRUNNNING?

Trailrunning – das ist laufen mit Spaßfaktor. Denn laufen muss nicht langweilig und eintönig sein. Gleich neben der Strasse - abseits vom monotonen Asphalt - findet man sein Glück und jede Menge Abwechslung. Übersetzt bedeutet Trailrunning: „Pfad-Laufen“ und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Warum? Weil Trailrunning erlebnisreiche Laufabenteuer bedeuten kann. Dabei muss es aber nicht immer das viel genannte „laufen über Stock und Stein“ oder das „planlose, wilde Querfeldein laufen“ sein. Jeder definiert Trailrunning für sich ein bisschen anders. Hauptsache es macht Spaß! Trailrunning beginnt dort, wo die Wege unbefestigt werden, es mal bergauf-bergab geht, wo sich Pfade durch den Wald und durchs Unterholz schlängeln, auf denen man mal über Hindernisse hüpft und Ästen ausweicht oder sich Halt auf losen Schotterstrassen sucht. Aber auch dort, wo man das Laufen an sich vergisst, weil die Natureindrücke einen von den Anstrengungen ablenken. Der Weg ist das sprichwörtliche Ziel – man läuft dort wo es gefällt. Die Natur bestimmt den Weg. Deswegen spielen beim Trailrunning die Kilometer auch keine Rolle, sondern die Zeit, die man sich bewusst nehmen sollte. Wichtig sind die Spontaneität, das Abenteuer und der Hauch von Freiheit. Und die findet man nicht nur in den Bergen, sondern oft auch im nächsten Wald, zwischen Wiesen und Feldern oder in den verborgenen Winkeln des nächst gelegenen Stadtparks. Aber Vorsicht: ist man einmal auf den Geschmack gekommen, ist es fraglich, ob man wieder in die „Monotonie des normalen Weges“ zurückkehren möchte.

 

 

Hauptsächlich sollten dir Trail- bzw. Bergrunning wunderschöne Naturerlebnisse bescheren und eine Menge Spaß bereiten. Aber es hat natürlich auch Trainingseffekte, die wir nicht verschweigen wollen, da Trailrunning eigentlich laufen unter erschwerten Bedingungen bedeutet. Der Boden kann rutschig sein, der Pfad steil bergauf, der Schotter sehr locker. Hier bist du – meist schon bei langsamem Tempo – vermehrt gefordert. Wer es einmal probiert hat, weiß schnell die Vorteile des Trail-Trainings zu schätzen. Der ständige Tempo - und Untergrundwechsel verbessert vermehrt…

 

KonditionKoordination

Monotones Laufen kann dazu beitragen, dass Überlastungsbeschwerden auftreten. Die Bein- und Rumpfmuskulatur wird sehr einseitig belastet. Geländelaufen kann da Abhilfe schaffen, denn verschiedene Laufuntergründe und profilierte Strecken haben nicht nur einen Tempowechsel, sondern auch einen Schrittlängen- und Schrittfrequenzwechsel zur Folge. Das heißt, die Belastung der Muskulatur und des gesamten Sehnenapparats ist sehr vielseitig. Dies verhindert eine gleichförmige Muskelbelastung, beugt Überlastungen (und Folgeverletzungen) vor und schult außerdem die Koordination

 

Konzentration

Trails stellen auch für den Kopf eine angenehme, aber auch anspruchsvolle Abwechslung im Trainingsalltag dar. Bei einem anspruchsvollen Trail, muss der Läufer ständig den Boden und die gesamte Umgebung im Auge haben. „Wohin führt der Weg? Wo kann ich den Fuß aufsetzen? Muss ich Ästen ausweichen?” Hier ist die Reaktionsfähigkeit, ein schnelles Auffassungsvermögen, gefragt.

 

Schnelligkeit

das Lauftempo wird immer wieder neu angepasst. Dies schult vor allem die schnell-kontrahierenden Muskelfasern (diese reagieren auf Lauftempowechsel) Und je besser die schnell-kontrahierende Muskulatur trainiert ist, desto schneller kann man rennen

 

Kraftausdauer

wird durch konzentrische Belastung bergauf und durch exzentrische Belastung bergab verbessert (vor allem Ober- und Unterschenkel), Kräftigung des Stütz- und Bewegungsapparates (dadurch wird deine Laufökonomie optimiert), Bauch und Rückenmuskeln werden vermehrt beansprucht

 

Verletzungsrisiko reduzieren

da keine monotonen Bewegungen auftreten, dabei werden vor allem die Fußgelenke gestärkt. Und je stärker die Fußgelenke, desto geringer sind die Belastungen für die gesamte Unterschenkelmuskulatur (vordere wie hintere). Das wiederum senkt das Risiko von Achillessehnenreizungen oder Schienbeinbeschwerden. Außerdem nehmen stabile Fußgelenke „Druck” vom Knie: Je fester das Fußgelenk, desto weniger Verdrehungen macht das Knie. Doch Vorsicht: die Fußgelenke festigen sich erst nach und nach und nicht schon mit dem ersten Trailrun.

 

 

Aller Anfang ist schwer ....

Bist du bis jetzt immer die gleiche Trainingsrunde gelaufen? Die meisten Abzweigungen im Wald ignorierst du, weil du nicht weißt wohin der Weg führt? Bist noch nie auf die Idee gekommen, einfach mal auf`s Land zu fahren und dort neue Gegenden und Strecken laufend zu erkunden? Bergpfade sind für dich nur zum Wandern da? Na dann wird es Zeit das zu ändern! Hier ein paar Tipps: 

 

Lust auf was Neues: ist die Hauptvoraussetzung! Nicht jedem liegt es, ins Ungewisse zu laufen oder auf halber Strecke festzustellen, dass der Weg nicht weiter geht, zu steil wird oder nicht mehr laufbar ist. Auch sollten Dreckspritzer, kleine Schrammen oder mal nasse Füsse kein Problem darstellen...

 

Nimm Dir Zeit: die Kilometer sagen beim Trailrunning meist wenig aus. Auf einem richtig anspruchsvollen Trail im bergigen Gelände können zehn Laufkilometer schnell doppelt so viel Zeit in Anspruch nehmen als auf der Strasse.

 

Locker bleiben: Eine gewisse Körperstabilität solltest du haben um den Herausforderungen gerecht zu werden. Jedoch dabei nicht verkrampfen!

 

Augen auf: Behalte sowohl den Boden im Auge als auch deine Umgebung. Wo geht es weiter? Wo kann ich den Fuß aufsetzen? Muss ich Ästen ausweichen? Also Vorausschauend laufen und Füße heben.

 

Bergab: bergab - sollte soweit möglich - auf dem Fußballen aufgesetzt werden, nicht zu sehr über die Ferse abrollen, sonst kommt es zu einer Knie belastenden Stemmbewegung. So wird die Aufprallwirkung verringert und erlaubt eine bessere Aufsatzkontrolle und ein schnelleres Lauftempo.

 

Bergauf: bergauf Schritte verkürzen ohne große Abdruckphase, Hüfte in Richtung Berg schieben, aber dennoch versuchen den Kopf hoch zu halten und den Rücken gerade. Die Arme bewusst aktiver einsetzen. Serpentinen möglichst auslaufen, auch wenn es der weitere Weg ist, denn das gefährliche für die Muskeln ist nicht der Anstieg, sondern die Steigung. Wird es zu steil – kann ruhig eine Gehpause eingelegt werden.

 

Untergründe: Bei Matsch, Schlamm darf es ruhig spritzen und die Erdbrocken fliegen. Matsch und Schlamm sind viel zu flüssig, als dass ein Einsinken verhindert werden könnte. Geröll kann sehr tückisch sein. Je nach Größe der Steine sollte man das Laufen gegebenenfalls unterlassen. Die Gefahr des Umknickens ist hier erhöht.

 

Alleine unterwegs: wenn du fernab jeglicher Zivilisation im unwegsamen Gelände unterwegs bist, solltest du jemanden über deinen Lauf informieren. Nimm eine topografische Karte der Laufregion mit. Ein leichtes „Notgepäck“ mit Wasser, Energieriegel, Wärme-/Regenschutz sowie Handy sollten auch dabei sein. Eine leichte Lauf-Stirnlampe kann in der Dämmerung oft vor dem Umknicken bewahren.